Die Unterscheidung ALDI-Nord und ALDI-Süd muss getroffen werden, weil die ehemaligen Gründer, Karl und Theo Albrecht die beiden Unternehmensgruppen namentlich trennten und jeder seinen eigenen Bereich verwaltete. Nun gibt es bei ALDI-Nord, dem Unternehmen vom Nachfolger Berthold Albrecht, welcher 2012 verstorben ist, und seiner Ehefrau Babette Albrecht einen unschönen Rechtsstreit um Millionen, die über das großzügige Erbe an die Ehefrau hinausgehen sollen. Babette Albrecht liebt den verschwenderischen, luxuriösen Lebensstil, während ihr Erbe offenbar dafür nicht ausreicht, denn sie wird mit dem Vorwurf der Veruntreuung von mindestens 250 Millionen Euro konfrontiert. Dabei hatte Berthold Albrecht genau das nicht gewollt, dass seine Familie irgendwann vor den Gerichten landet, weil sich alle untereinander nicht über das Milliardenvermögen einigen können. Ausdrücklich hatte er in seinem Testament sämtliche sich ergebende Erbstreitigkeiten ausgeschlossen. Auf 21 Seiten, wie es heißt, habe er genau aufgeführt, wer was bekommen sollte. Seiner Gattin scheint das aber nicht zu genügen, so dass sie sich aus der familieneigenen „Jakobus-Stiftung“ über Jahre viele Millionen Euro hat auszahlen lassen. Dagegen klagt nun der eigene Sohn, der auch im Testament bedacht ist, wegen Untreue.
Babette Albrecht erbte vier große Häuser, die Kunstsammlung im Wert von etwa 120 Millionen Euro, eine Oldtimer-Sammlung, das Bankguthaben sowie eine jährliche Apanage in Höhe von 1 Mio. Euro. Offenbar zu wenig für die geldgierige Ehefrau, die ja genau weiß, wie viele Milliarden das Unternehmen jährlich abwirft bzw. wieviel Geld im Privatbesitz der Aldi-Familien ist. Hierbei geht es um 2-stellige Milliardenbeträge, die offensichtlich sehr verlockend sind und die Gattin von Berthold veranlassten, die testamentarischen Vereinbarungen zu unterlaufen. Der Sohn Nicolai hat mittlerweile auf diesen „Frevel“ reagiert und die Gerichte um Klärung bemüht. 2019 erlitten die Erben bereits vor dem Bundesverwaltungsgericht eine erste Niederlage, da dort der letzte Wille von Bertold Albrecht als rechtens eingestuft wurde.
Seit dem Tode ihres Gatten im November 2012 soll Babette Albrecht auf der Überholspur des Lebens sein, die Frau, die zu Lebzeiten der ALDI-Gründer stets sich in Zurückhaltung üben musste, um nicht in der Presse oder der Öffentlichkeit aufzufallen. So wurde es von Theo und Karl Albrecht vorgelebt, so sollte der Lebensstil auch weitergeführt werden. Fernab von Skandalen und Gerichtsgebäuden. Doch mit ihrer „neuen Freiheit“ als reiche Witwe wollte Babette offenbar Versäumtes nachholen. 20 Jahre der Zurückhaltung und der Vorschriften waren lang, so dass Babette nun auf Partys, bei Luxus-Urlauben oder bei Oldtimer-Rallyes das Geld nur so auf den Kopf gehauen haben soll. Ein Lifestyle, den man im Hause Albrecht bis dato nicht kannte und nicht wollte. Dazu kam dann noch der Prozess gegen den Kunsthändler Helge Achenbach, der die Familie um mindestens 20 Millionen betrogen hatte und diese somit ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gezerrt hatte. Doch Babette Albrecht blieb stur, auch jetzt, im Streit um das Stiftungsvermögen und eine weitere Verbesserung ihres Lebensstils.
Zu Zeiten der ALDI-Gründer undenkbar, schaffte es Babette Albrecht als Witwe, das altehrwürdige Unternehmen in die Schlagzeilen zu zerren und den guten Ruf der scheuen ALDI-Brüder in den Dreck zu ziehen. Niemals gab es in den 90er Jahren beispielsweise irgendwelche Fotos aus dem Leben von Theo oder Karl Albrecht, nie gab es irgendwelche Skandale, die gottesfürchtigen Milliardäre lebten einen zurückgezogenen Lebensstil. Das, was die jüngere Generation offensichtlich nicht verstehen konnte. Deshalb kam es zu Übergriffen auf das Vermögen der Jakobus-Stiftung, die das Vermögen der Familie betreute. Im schlimmsten Fall muss Babette Albrecht etwa 250 Millionen Euro an die Stiftung zurückzahlen – dann, wenn die Gerichte gegen ihre Raffzahn-Mentalität entscheiden und den Untreue-Vorwurf bestätigen. Das wäre das finanzielle Ende der großspurigen ALDI-Erbin.