Der erste Bericht vom Mitteldeutschen-Journal über die zweifelhafte Praxis von IronFX, dem Online-Broker mit Firmensitz auf Zypern – weit weg von der europäischen Rechtsprechung – hat bei den Lesern hohe Wellen geschlagen. Unzählige Mails erreichten die Redaktion, in denen Kunden des Brokerhauses Wut und Unwillen über Auszahlungsmodalitäten und Geschäftsgebaren äußerten. Grund genug für unsere Redakteure, dem Ganzen genauer nachzugehen und Ursachenforschung zu betreiben. Schließlich hatten wir vor einigen Wochen bereits darüber berichtet, dass der Online-Broker seine Freien Mitarbeiter (Kundenakquise) nicht korrekt entlohnt und darüber hinaus das unerlaubte „Churning“ betreibt: nämlich Kundenkonten durch Gebührenschinderei zu belasten.
Im Devisenhandel lockt das ganz große Geld, ist dieser Bereich im „Moneybusiness“ bei Banken und Brokern bekanntermaßen die Königsdisziplin des spekulativen Tradings. Nirgendwo anders im weltweiten Brokerage wird tagtäglich so viel Geld eingesetzt wie im Devisenhandel, wir sprechen hier von etwa 1,5 Billionen US-Dollar täglich. Dabei gibt es immer Gewinner, aber auch Verlierer. Denn entweder setzt man auf steigende oder fallende Devisen-Kurse. Das ist mitunter sehr zeitaufwendig und durch die Zeitverschiebung an der Börsenplätzen in Amerika oder Asien kann das Trading sehr mühsam werden. Der Faktor Zeit ist ein weiteres Kriterium, warum viele Kunden ihr eingesetztes Kapital oft den eingetragenen Brokern zur Verfügung stellen, damit diese das Geld im Forex- bzw. Devisenhandel einsetzen. Der Online-Broker IronFX zieht unter anderem das Interesse der Kunden und Investoren auf sich, indem er seine „Partnerschaft“ mit dem spanischen Renommier-Verein FC Barcelona aus der spanischen Primera Division in seinen Werbebotschaften vermittelt. Solch ein „Sponsorship“ kostet mehrere Millionen Euro pro Saison, dafür macht der Verein Werbung für Iron FX. Ob die Vereinsführung weiß, dass IronFX seine Kunden um die Rückzahlung ihrer Einlagen oder Gewinne prellt? Das jedenfalls ist der Tenor, den man bei den vielen kritischen Anmerkungen zum Thema Seriosität bei IronFX herauslesen kann. Betrug im großen Stil, offensichtlich systematisch geplant und mit dem Wissen praktiziert, dass der Einzelne im Rechtsstreit wenig bis keine Chancen haben dürfte, da die Übermacht und Finanzstärke des Online-Brokers übermächtig sind. Schließlich investieren die Kunden übers Jahr gesehen insgesamt hohe 6 – 7 stellige Beträge, in der Hoffnung, ein kleines Stück vom großen Kuchen des Devisengeschäftes abzubekommen.
Eins steht fest: Der Kunde ist das kleinste Rädchen im großen System von IronFX. Er hat keine Lobby, weniger Geld und die rechtlichen Möglichkeiten sind begrenzt. Das wird vom Online Broker offensichtlich knallhart ausgenutzt. Wie Kunden berichten, baut das Unternehmen maximalen Druck auf und geht, wenn es vor Gericht geht, durch alle Instanzen. Vertreten durch die besten Anwälte. Je höher dabei der Streitwert, also das Geld, um welches sich der Kunde betrogen fühlt, ist, desto höher werden die Kosten, die der Kläger (Kunde) zu bezahlen hat. Das schreckt bestimmt den ein oder anderen ab und er lässt die Klage fallen – und darauf baut IronFX. Wer die Sache aber gerichtlich durchzieht, den erwartet ein Marathon an Terminen, behördlicher Bürokratie und viel zeitliche Verzögerung. Wie vereinzelt von Kunden berichtet wird, versucht IronFX auch durch „Droh-Anrufe“ aufmüpfige Kunden einzuschüchtern und zur „Einsicht“ zu überreden. Das gilt im Übrigen auch für Vertriebsmitarbeiter, die wegen fehlender und zu geringen Provisionszahlungen gegen den Arbeitgeber auf die Barrikaden gehen. Wie das Mitteldeutsche Journal erfahren hat, wurde von geprellten Kunden bis vor das EU-Parlament eine Petition vorgebracht, um IronFX zur Zahlung ausstehender Gelder zu bewegen. Allerdings ohne Erfolg.
Es wird gemunkelt, dass IronFX seit 2015 um Kundengelder schachert, anstatt diese auszuzahlen. Dieses liegt offenbar an Zahlungsschwierigkeiten beim Online-Broker, der wie es scheint, Kundengelder veruntreut und bereits im Zustand der Zahlungsunfähigkeit gestanden hat. Die tatsächliche finanzielle Situation des Unternehmens wird verschleiert und die zypriotischen Behörden haben kein Interesse, an einer sinnvollen Aufklärung mitzuwirken. Es gibt unzählige anhängige Gerichtsverfahren wegen nicht zurückbezahlter Kundengelder und anderer im Zusammenhang stehender Umstände – das ist aktenkundig und kann u.a. beim Münchner Landgericht nachgefragt werden. Wie uns ein Kunde vertraulich belegen konnte, scheut das Unternehmen aus Limassol nicht davor zurück, hartnäckige Kunden, die auf Ihr Recht bestehen, mit „körperlichen Sanktionen“ zu drohen. Da stellt sich die Frage, wie weit ein Unternehmen im Umfeld eines eher denkwürdigen operativen Geschäftes gehen kann, um sich maximale finanzielle Vorteile zu verschaffen. Dass bei IronFX sicherlich einiges im Argen liegt, das steht außer Frage und sollte denjenigen zu denken geben, die ihr sauer verdientes Geld dem Unternehmen für hochspekulative Risikoinvestments zur Verfügung stellen. Übrigens: Auf Nachfrage zum geschilderten Sachverhalt hat sich IronFX bis heute nicht geäußert.
Kann ich alles bestätigen!
Ich warte seit mitte 2016 auf die Auszahlung meines Kotos!!!