Finanzminister Olaf Scholz passt der SPD nicht mehr ins Konzept – und nun soll er weg. Weg von der politischen Bühne, raus aus der Kanzlerkandidatur, weg aus dem Finanzministerium, weg vom möglichen SPD-Vorsitz. Nun verliert er seine letzten Unterstützer, nicht erst seit dem Desaster um den G20-Gipfel in Hamburg 2017. Den hatte er organisatorisch so verbockt, dass man bereits vor 2 Jahren seinen Kopf rollen sehen wollte. Aber Scholz konnte sich irgendwie rauswinden aus dem Schwitzkasten der politischen Gegner. Nun soll aber doch seine Stunde schlagen, denn er wurde als Blender, als Intrigant und Unterlasser entlarvt. Das, was viele schon lange wussten, wo es aber noch keine Handhabe gab, um ihm den politischen Garaus zu machen. Nun schlägt ihm neuer Hass entgegen, besonders von Juso-Chef Kevin Kühnert. Der kann nicht verwinden, dass Scholz unfähig und unbeliebt ist, konnte dieser beim Wahlgang um den Parteivize nur 59,2% der Stimmen für sich gewinnen. Außerdem ist er das Synonym für den Parteiabsturz auf 13,5%, den allein er offenbar zu verantworten hat – so mutmaßen die Genossen. Natürlich wäre das etwas zu einfach gedacht, aber Olaf Scholz ist mit schuld. Ohne Frage.
Er kann offensichtlich ein ganz fieser „Möbb“ sein, wenn es darum geht, Mit-Konkurrenten abzusägen oder aus dem Feld zu schlagen. Erst mobbte er Sigmar Gabriel weg, vorher Martin Schulz und dazu noch Andrea Nahles. Nur er selbst konnte sich immer irgendwie retten und aus der Schusslinie ziehen. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Viele Parteigenossen wollen nun, dass er sein Ministeramt niederlegt und einen würdevollen Abgang zelebriert. Ein Vize-Kanzler, den keiner mag. Schlimmer geht’s nimmer, doch für O. Scholz ist diese Vision Wirklichkeit geworden. Seine Rolle rückwärts im Juni dieses Jahres, als es um den Parteivorsitz ging bei gleichzeitiger Ausübung des Ministeramtes, das haben viele nicht vergessen. Da knickte er ein und wollte der Öffentlichkeit vermitteln, dass beide Posten nicht miteinander zu vereinbaren seien. Doch dann kam die Scholz-Pirouette mit einer Neubewertung der Situation und dem leisen Eingeständnis, dass es doch einen Weg für beide Ämter geben könnte. Vielleicht hatte Scholz da schon den Gegenwind gespürt, der ihm von den Genossen entgegenblies.
Nun wird auch noch aktuell bekannt, dass Juso-Chef Kühnert den Posten des SPD-Vize einnehmen will, spätestens dann wird er neue Attacken gegen Scholz reiten. Den Mann, der endlich neue Milliarden aus dem Steuertopf freigeben soll, der aber die Hand draufhält und in Kanzlermanier das Finanzministerium zu seinem Nebenkanzleramt machte – mit vergrößertem Mitarbeiterstab und weniger Effizienz. Alles Minuspunkte, die sich summieren. Sein einziger Fürsprecher scheint Thilo Sarrazin zu sein, der Ausschluss-Kandidat der SPD, der anderen wie Saskia Eskens und Norbert Walter-Borjans die Schuld am Abstieg der SPD gibt. Während diese beiden auf einen Ausstieg der SPD aus der großen Koalition zusteuern, ist für Scholz keinen Platz mehr in der Führungsriege. Dabei hatte Scholz zusammen mit Klare Geywitz alles versucht, um sich als Vize weiter zu etablieren – ohne Erfolg. Dass dann Lustlosigkeit und arrogantes Benehmen nicht dazu beitragen konnten, dass die Abgeordneten ihm ihre Stimme gaben, versteht sich von selbst. Jetzt muss der amtierende Vize aufpassen, dass er nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. So etwas geht im Politgeschäft ganz schnell. Siehe Andrea Nahles, Sigmar Gabriel oder Ober-Verlierer Martin Schulz. Obwohl es Gerüchte gibt, dass Sigmar Gabriel an seiner Rückkehr zur SPD arbeiten soll.