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Kopfschütteln über Annalena Baerbocks neues Buch

Was kann die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock eigentlich richtig gut, ohne dass man unzählige Ansätze findet, um sie zu kritisieren oder die von ihr aufgestellten Thesen in Frage zu stellen? Erneut gibt es Kritik in Form schwerer Vorwürfe gegen die Grünen-Kanzlerkandidatin, weil sie nachweislich in ihrem Buch „Jetzt- Wie wir unser Land erneuern“ Passagen anderer Autoren abgeschrieben und als ihre eigenen Gedanken ausgegeben hat. Immerhin gibt es in Deutschland „das Recht am geschriebenen Wort“, das eine Person vor Plagiaten (konkret: die unrechtmäßige Aneignung von Gedanken, Ideen oder Ähnliches eines anderen auf künstlerischem oder wissenschaftlichem Gebiet und ihre Veröffentlichung) schützt. Wer sich auf diese Art und Weise Ruhm und Ehre erschleichen will, weil er beispielsweise ein Buch schreibt, dem drohen Klagen wegen des Diebstahls von geistigem Eigentum.

Wie die Bundeszentrale der Politischen Bildung definiert, darf niemand jemand anderem ungefragt dessen schriftliche oder mündlich Äußerungen übernehmen und als eigene hinstellen: „Als Teil des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts ist auch das Recht am geschriebenen Wort geschützt. Es ist – der Name lässt es vermuten – dem Recht am gesprochenen Wort sehr ähnlich und unterscheidet sich hauptsächlich in der Art der Äußerung: Jeder soll seine Gedanken und Gefühle unbeschwert niederschreiben können und damit seine Persönlichkeit frei entfalten.“ Nun gibt es aber in der Vergangenheit der Annalena Baerbock sowieso ein paar Ungereimtheiten bei empfangenen Geldzahlungen oder bei der Erstellung eines Lebenslaufes, wo falsche Angaben gemacht wurden.  Dass dann irgendwann mal sogenannte Plagiats-Jäger auf den Plan treten und nach neuen “Fettnäpfchen“ suchen, ist nachvollziehbar. A. Baerbock hat allerdings mit dieser erneuten Verfehlung einen weiteren Kratzer in ihrer Glaubwürdigkeit erhalten. Auch der Ullstein Verlag, bei dem das Buch herausgegeben wurde, dürfte sich mit Kritik auseinanderzusetzen haben, denn die verlagseigenen Korrektoren hätten sich eventuell verschiedener Zitate annehmen sollen, um diese in ihrer Richtigkeit zu prüfen. Ähnliche Vorwürfe musste sich vor geraumer Zeit „Der SPIEGEL“ bei seinem Autoren-Skandal um Claas Relotius gefallen lassen.

Die Parteiführung der Grünen versucht natürlich den Schaden gering zu halten und spricht von Rufmord und einer gezielten Kampagne gegen Baerbock. Nach all dem Ärger um nachträglich gemeldete Einnahmen und Falsch-Angaben in der Vita von Baerbock ist die Angst groß, dass die Reputation der aufstrebenden Partei und ihrer Front-Frau vollends in die Brüche gehen könnte. Bei der Wahl im September liegen sowieso andere vorn und Baerbock sollte die nächsten 4 Jahre sicherlich dazu nutzen, um sich in der Ministeriumsarbeit und der vernünftigen Parteiführung auf Basis einer geschulten Rhetorik zu profilieren, sonst wird das nie etwas mit der Kanzlerschaft. Erstaunlich in diesem Zusammenhang ist, dass wieder einmal die öffentlich-rechtlichen Medien wie das ZDF für Baerbock einspringen und die Plagiats-Vorwürfe als nichtig darstellen wollen. „An den Vorwürfen sei nichts dran“, wird ZDF-Rechtsexperte Felix Zimmermann zitiert. Gerade Felix Zimmermann, der 3 Jahre lang als Medienanwalt bei Christian Schertz gearbeitet hat, welcher selbst die Vertretung Baerbocks gegenüber den neuerlichen Plagiats-Vorwürfen übernommen hat.

Ein alter Revolutionär und Grünen-Urgstein Jürgen Trittin bezeichnete die Vorwürfe auf dem Nachrichtendienst Twitter als „Dreckskampagne der BILD-Zeitung“, nachdem diese die skandalösen Abschreibevorgänge scharf verurteilt hatte. Wer sich die zitierten Textpassagen aus dem Buch von Baerbock anschaut und mit den Originalen vergleicht, kann feststellen, dass rotzfrech und ohne Skrupel wortwörtlich abgekupfert wurde ohne den Versuch zu machen, Thesen zu umschreiben oder zu paraphrasieren. Das grenzt natürlich schon an eine Dreistigkeit, die man sonst nur von einigen anderen Politikern kennt, deren Doktortitel aufgrund von Plagiaten entzogen werden mussten. Letzter berühmter Fall war der der Franziska Giffey oder auch der von Annette Schavan, die in ihrer Promotion ohne Quellenangaben einfach aus anderen Werken abgeschrieben hatten.

Die Fehltritte von Baerbock summieren sich und ihre Glaubwürdigkeit leidet mehr und mehr. Selbst kleinste Fehler im Umgang mit der Wahrheit, verzeiht kein politisches Amt. Schon gar nicht das einer Regierungschefin, zu dem sich Annalena Baerbock offenbar berufen fühlt.

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