Der Einstieg von Investoren bei der Deutschen Fußball-Liga wird vom Großteil der Fans abgelehnt, weil sie eine zu starke Kommerzialisierung und Einflussnahme fürchten, wobei der Sport weiter unter den finanziellen Interessen der Geldgeber leiden könnte. Obwohl es bereits seit langem sogenannte Werksmannschaften wie Bayer Leverkusen, oder auch vom Mäzen finanzierte Bundesliga-Vereine wie Hoffenheim gibt, würde die neuerdings geplanten Investoren-Deals eine ganz neue Brisanz in das Fußball-Business hineintragen. Hauptkritikpunkt der Fans: Die DFL verkauft sich unter Wert, muss also zu viele Prozente an den Investor vom Gesamterlös abgeben, und zukünftig müssen die Vereine mehr finanzielle Eigenleistung erbringen, um z.B. den Nachwuchs zu fördern oder Leistungszentren aufzubauen.
Der Investor müsste mindestens 1 Milliarde Euro einbringen
Bei einer Laufzeit von 20 Jahren würde ein Investor mindestens 8 Prozent der Fernsehgelder erhalten, pro Saison/Jahr ausgeschüttet werden. Dafür zahlt er mindestens eine Milliarde Euro ein und profitiert vom Fußball-Boom. Doch die Fans argumentieren: „Wir sind nicht bereit, dem Ausverkauf des deutschen Fußballs tatenlos zuzusehen. Um zu verdeutlichen, dass der vielbeschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten.“
Die Rolle von Investoren im Fußball kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben, und es gibt unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema, wobei die meisten davon ablehnend sind. Einige der negativen Auswirkungen, die mit Investoren im Fußball in Verbindung gebracht werden können, sind:
- Kurzfristige Gewinnmaximierung: Investoren, die primär auf finanziellen Gewinn aus sind, könnten dazu neigen, kurzfristige Entscheidungen zu treffen, die nicht unbedingt langfristig im Interesse des Vereins oder des Sports insgesamt liegen. Dies könnte bedeuten, dass der Fokus mehr auf kommerziellen Aspekten liegt als auf der sportlichen Entwicklung.
- Übermäßiger Einfluss auf den sportlichen Bereich: Manchmal versuchen Investoren, ihre eigenen Vorstellungen und Strategien im sportlichen Bereich durchzusetzen, was zu Konflikten mit erfahrenen Fußballfachleuten führen kann. Dies könnte die Qualität des Spiels und die Entfaltung der Talente beeinträchtigen.
- Finanzielle Instabilität: Wenn Investoren ihre finanzielle Unterstützung abrupt zurückziehen, kann dies zu erheblichen finanziellen Problemen für den Verein führen. Dies wurde in der Vergangenheit bei einigen Vereinen beobachtet, die von einzelnen reichen Investoren abhängig waren.
- Ungleichgewicht zwischen Klubs: Investoren neigen dazu, sich auf einige wenige Topvereine zu konzentrieren, was zu einem Ungleichgewicht in Wettbewerben führen kann. Die finanzielle Kluft zwischen den Spitzenklubs und anderen Vereinen kann wachsen, was die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen kann.
- Verlust von Vereinsidentität: Investoren, die den Fokus auf die Kommerzialisierung legen, könnten dazu neigen, die traditionelle Identität und Kultur eines Vereins zu vernachlässigen. Dies könnte dazu führen, dass die Verbindung zwischen dem Verein und seinen Fans abnimmt.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Investoren im Fußball diese negativen Auswirkungen auf das Vereinswesen oder die Spielkultur haben. Viele Investoren bringen finanzielle Stabilität, professionelle Managementpraktiken und Ressourcen für die Weiterentwicklung von Vereinen mit sich. Wie man das am Beispiel des Hamburger SV sehen kann, wo der Investor Kühne den Verein mit riesigen Summen fördert und weiterbringt. Der Schlüssel liegt oft darin, eine ausgewogene und nachhaltige Herangehensweise an Investitionen im Fußball zu finden, die sowohl sportlichen Erfolg als auch finanzielle Stabilität berücksichtigt. Regulierungen und Governance-Mechanismen können dabei helfen, die negativen Auswirkungen einzugrenzen.