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Rekordmenge: 2,1 Tonnen Crystal Meth in Malaysia gefunden

Die Küstenwache von Malaysia hat am Sonntag 130 Säcke voll mit Crystal Meth beschlagnahmt. Auf dem Boot wurde eine Rekordmenge von insgesamt 2,12 Tonnen gefunden, die als chinesischer Tee getarnt wurde. Laut dem zuständigen Behördenchef Zubil Mat Sam handelt es sich dabei um „die größte Beschlagnahmung in der 15-jährigen Geschichte der Küstenwache.“ Bevor die Drogen von der Wache sicher gestellt werden konnten, lieferten sich die Beamt*innen eine Verfolgungsjagd mit dem Fahrer des Schiffes vor der Insel Penang, die westlich von Malaysia liegt. Dem 26-jährigen Fahrer der Fracht droht nun die Todesstrafe.

Die Ladung Methamphetamin hat nach Schätzungen der Küstenwache einen Wert von mindestens 21 Millionen Euro. Vermutlich sollten die Drogen „über das sogenannte Goldene Dreieck in der Grenzregion zwischen Myanmar, Laos und dem Norden Thailands“ in die Nachbarländer geschmuggelt werden, in welchen höhere Preise als in Malaysia verlangt werden können, wie der Spiegel schreibt. Das sogenannte Goldene Dreieck ist eines der wichtigsten Schauplätze für den Drogenhandel in ganz Asien. In der Region wird vor allem Schlafmohn angebaut, der anschließend zu Heroin verarbeitet wird. Das Land Malaysia sieht für Drogenschmuggler*innen die Todesstrafe vor, die nun auch dem verdächtigen 26-jährigen droht, der das Schiff gefahren hat.

Crystal Meth wirkt aufputschend und lässt das Selbstwertgefühl der Konsument*innen immens steigen. Außerdem werden Angstgefühle stark unterdrückt, weswegen die Substanz den Soldaten im Zweiten Weltkrieg oft in Form von Pillen verabreicht wurde. Die „Hermann-Göring-Pillen“ oder die „Panzerschokolade“ halfen den Soldaten vor allem während den Blitzkriegen im Jahr 1939 und 1940. Müdigkeit und Hunger wurde so effektiv unterdrückt. Im Jahr 1937 wurde die Herstellung von Methamphetamin von den Berliner Temmler-Werken patentiert. Der Wirkstoff wurde mit dem Namen „Pervitin“ in den allgemeinen Verkauf gebracht. Somit war Crystal Meth eine Zeitlang legal erhältlich, beispielsweise in Form von Pralinen, der sogenannten Hausfrauenschokolade. Auch Hitler wird nachgesagt, dass er regelmäßig Pervitin konsumiert haben soll. Ab 1941 wurden die Pillen nur noch mit Rezept rausgegeben, was den Konsum deutlich sinken ließ. Auch im Vietnamkrieg 1955 wurde Methamphetamin eingesetzt, um die Soldaten angstfrei und belastbarer zu machen. Der Wirkstoff führt zu starker Abhängigkeit und hat extrem schädliche Nebenwirkungen. In einer Studie aus dem Jahr 2010 fanden einigen britischen Wissenschaftler*innen heraus, dass Crystal Meth den dritten Platz hinter Heroin und Crack in der Rangliste der Drogen belegt, die den größten Schaden bei ihren Konsument*innen anrichten. Zu den verheerenden Folgen gehören beispielsweise Depressionen, Magengeschwüre, Paranoia, Abmagerung oder der Ausfall der Zähne.

Der Besitz von Crystal Meth ist in Deutschland laut dem Betäubungsmittelgesetz streng verboten, außer es liegt eine Erlaubnis des Bundesinstituts für Arzneimittel vor. Dennoch werden oft große Mengen vor allem aus Tschechien nach Deutschland geschmuggelt. Aber auch aus Belgien und den Niederlanden gelangen große Mengen in die Bundesrepublik. Laut dem Deutschlandfunk wurden in den letzten zwei Jahren „insgesamt 45 professionelle Drogenküchen in Holland und Belgien hochgenommen“, in denen Crystal Meth gekocht wurde. Auffällig ist, dass bei den Verhaftungen auch viele Mexikaner*innen dabei waren, die wohl mit den berühmt berüchtigten Drogen-Kartellen aus Mexiko in Verbindung stehen. Laut dem NDR-Reporter Benedikt Strunz können die Niederlande als „die Drogenküche in Europa“ bezeichnet werden. Eigentlich waren dort eher Partydrogen wie Ectasy oder Amphetamine angesagt, doch ebenfalls laut dem NDR wird die Produktion „gerade umgestellt auf das wesentlich gefährlichere Methamphetamin“. Bei der Herstellung in Belgien und den Niederlanden handelt es sich laut Strunz um eine äußerst professionelle Produktion, die nicht mehr mit den einst kleinen Küchenlaboren zu vergleichen ist. Die Köche und Köchinnen haben oft Kontakt zu dem Sinaloa-Kartell aus Mexiko. Die belgischen und holländischen Behörden, aber auch Europol, die Polizeibehörde der EU, sind sehr besorgt über diese Entwicklung und arbeiten eng mit den mexikanischen Beamt*innen zusammen, um möglichst effektiv gegen die Crystal Meth Labore vorzugehen.

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