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Corona und der Massentourismus – Wie deutsche Urlauber es trotz Beschränkungen nach Mallorca schafften

Am Montag dem 15. Juni kamen die ersten deutschen Urlauber*innen im Rahmen eines Pilotprojektes auf Mallorca an. Nach einer dreimonatigen Urlaubspause kann es endlich wieder losgehen: Schwimmen, in der Sonne liegen, sich am Buffet den Bauch vollschlagen und in der Altstadt bummeln gehen. Aber wie sieht es eigentlich mit den Sicherheitsvorkehrungen aus, um weiterhin der Corona-Pandemie entgegen zu wirken? Gerade das Urlaubsland Spanien hat viel mit dem Virus zu kämpfen.

Das Corona-Virus hat viele wirtschaftliche Ressorts vor große Probleme gestellt, so auch die Tourismusbranche. Laut einer neuen Studie der Plattform Statista, fehlen allein in Deutschland aus den Monaten März und April 2020 rund 24 Milliarden Euro Umsatz, wegen ausbleibender Tages- und Übernachtungsreisen. Auch Spanien muss viele Einnahmen durch den weggefallenen Tourismus einbüßen. Allein im Monat April gab es, laut dem spanischen Statistikdienst INE, im Vorjahr 2019 knapp 1,1 Millionen Besucher*innen auf Mallorca, die rund 993 Millionen Euro in die lokale Wirtschaft investierten. Dieses Geld bleibt dieses Jahr aus und auch um den Vormonat März steht es nicht besser, da die Touristen Mitte des Monats die Insel verlassen mussten.

Offiziell will Spanien die Grenzen ab dem 21. Juni wieder öffnen. 11.000 deutsche Reisende haben aber, mithilfe des Reiseveranstalters TUI und der Balearen-Regierung, die Chance bekommen schon früher eine Woche lang Urlaub auf der Insel zu machen. Die Touristen/innen müssen nicht die zweiwöchige Quarantäne aussitzen, sondern dürfen gleich in ihren heißersehnten Urlaub starten. Hotels an der berühmten mallorquinische Strandpromenade Playa de Palma beteiligen sich an diesem Projekt und nehmen die Reisenden unter verschiedenen Sicherheitsauflagen auf. Die Ausgestaltung der einzelnen Regeln liegt bei den Hotels selber, allerdings muss meistens eine Maske in den gemeinsamen Räumen, das heißt im Speisesaal oder in der Lobby, getragen werden.

Aber schon die Anreise auf die Insel stellt sich als problematisch dar, denn die Reisenden müssen fliegen. Laut der Mallorca Zeitung sitzen die Tourist/innen auf alle Sitzplätze verteilt, wie vor dem Ausbruch des Corona-Virus. Lediglich die Flugbegleiter*innen müssen Masken tragen und auf Hygieneregeln achten. Auf Mallorca angekommen wird erst einmal bei allen Urlauber*innen die Temperatur gemessen. Auch die Ausflüge auf der Insel unterliegen strengen Regelungen. Am Strand müssen zwischen den Liegestühlen mindestens zwei Meter Abstand herrschen, außerdem gibt es eine Höchstzahl an Besucher*innen pro Strandabschnitt. Um unnötigen Begegnungen aus dem Weg zu gehen, soll es eine App geben, die den Reisenden anzeigt, wo am Strand noch Platz ist und welcher Abschnitt bereits die Höchstzahl erreicht hat. Die berühmten Nachtclubs am Ballermann bleiben weiterhin geschlossen. Auch sonst gilt im öffentlichen Bereich die Abstandsreglung von 1,5m und eine maximale Anzahl von 15 Personen pro Gruppe.

Spanien meldete in Hochphasen der Pandemie fast 1000 Corona-Tote pro Tag. Insgesamt starben 27.000 Menschen an dem Virus, 20.000 davon in Alteneinrichtungen. Vor allem Spaniens Politik wird derzeit von allen Seiten kritisiert, insbesondere von den Angehörigen der Todesopfer. Die Vorwürfe häufen sich gegen die Gesundheitsbehörde: Die Altersheime seien nicht richtig versorgt gewesen, die Krankenwagen sind zu spät oder gar nicht zu ihnen gekommen. Die Einwohner*innen Spaniens mussten außerdem eine siebenwöchige Ausganssperre durchleben, in welcher weder Sport noch Spaziergänge im Freien erlaubt waren. Lediglich die Gänge zum Supermarkt oder zu der Apotheke waren erlaubt. Seit Anfang Mai können die Spanier*innen aber wieder aufatmen und genießen ihre neu gewonnene Freiheit. Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa versicherte außerdem, dass die Bürger*innen ab dem 21. Juni auch wieder innerhalb Spaniens und Europas reisen dürften.

Die deutschen Testurlauber*innen durften schon vor diesem Datum einreisen und sind bereits auf Mallorca angekommen. Dafür ernten sie von den Einheimischen Kritik, die Angst um ihre Gesundheit haben und sich von der Regierung unfair behandelt fühlen, da die Urlauber*innen einreisen dürfen, bevor sie selber verreisen und sich ungehindert im eigenen Land bewegen können. Ab dem 21. Juni dürfen dann endlich wieder alle verreisen, natürlich nur entsprechend den allseits bekannten Sicherheitsvorkehrungen.

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