Einige Staaten fangen langsam an die strengen Corona-Maßnahmen aufzuweichen. Die Bundesregierung will noch keine Lockerung der Maßnahmen in Aussicht stellen. Erst müssten die Infektionszahlen so weit zurückgehen, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert werde.
Laut Robert Koch-Institut sinken die Infektionszahlen in Deutschland ein wenig. Ein Abflachen der Kurve wird langsam sichtbar. Trotzdem wird es zunächst noch keine Rückkehr in den Alltag geben. Nach zwei Wochen Quarantäne meldete sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Pressekonferenz zurück. Sie wolle keine falschen Hoffnungen auf eine Normalisierung wecken. Sie wäre sonst eine schlechte Bundeskanzlerin. Bevor die Maßnahmen gelockert werden könnten, müsse man sichergehen, dass das Gesundheitssystem mit der Zahl der Infizierten nicht überfordert werde. Bevor Entscheidungen getroffen werden, müssten viele Kriterien erfüllt sein. Schließlich lebten wir weiterhin in einer Pandemie. Merkel versprach, dass es auf jeden Fall ein schrittweises Vorgehen geben werde. Die Bundesregierung denke selbstverständlich ausführlich darüber nach. Jedoch wäre das schlimmste, wenn eine Lockerung angeordnet würde und diese dann später wieder zurückgenommen werden müsste, wenn es wieder mehr Tote gebe. Deswegen müsse der Fokus immer zuerst darauf liegen, ob Menschenleben gefährdet seien. Sobald sich die Lage stabilisiert habe, werde das öffentliche Leben wieder zum Zustand von vor der Krise zurückkehren, versicherte die Kanzlerin.
Österreich auf dem Weg zur Normalität?
Österreich will bereits nach Ostern wieder mit der Normalisierung des öffentlichen Lebens beginnen. Der Kanzler Sebastian Kurz gab bekannt, dass ab dem 14. April kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen dürfen. Dafür soll es jedoch strenge Auflagen geben. Ab 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen. Mitte Mai sollen Hotels und die Gastronomie folgen. Gleichzeitig werden die Ausgangsbeschränkungen in Österreich bis Ende April verlängert und auch die Schulen sollen noch bis Mitte Mai geschlossen bleiben. Veranstaltungen sollen erst wieder ab Ende Juni stattfinden dürfen und das Tragen eines Mundschutzes wird auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht. Bisher gilt in Österreich nur in Supermärkten und Drogerien die Pflicht einen Mundschutz zu tragen. Die österreichische Regierung hatte relativ strenge Anti-Corona-Maßnahmen ergriffen, nachdem der Ski-Ort Ischgl in Tirol zu einem Epizentrum des Coronavirus erklärt wurde. Dort hatten die Behörden nicht auf Warnungen gehört und den Skibetrieb viel zu lang aufrechterhalten.
Tschechien lockert Maßnahmen
Auch in Tschechien wird es wieder mehr Freiraum geben. Die tschechische Regierung hatte Mitte März mit strengen Maßnahmen auf das Coronavirus reagiert. Dazu gehörte ein Ein- und Ausreisestopp, der nun etwas gelockert wird. So dürfen tschechische Bürger ab dem 14. April wieder das Land verlassen, wenn dies unerlässlich ist. Geschäftsreisen oder Arzt- und Verwandtenbesuche zählen dazu. Nach Rückkehr wird dann allerdings eine zweiwöchige Quarantäne Pflicht. Die tschechischen Bürger dürfen zudem wieder Individualsport betreiben und es werden einige Geschäfte geöffnet. Dazu zählen beispielsweise Baumärkte oder Fahrradwerkstätten. Gleichzeitig sollen jedoch die Hygieneregeln verschärft werden. So wird es für den Einzelhandel Pflicht auf einen Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Kunden zu achten, Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe bereitzustellen.