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Germany’s Next Topmodel: Wo sind denn nun die echten Topmodels?

Gerade ist die 14. Staffel von Germany’s next Topmodel (GNTM) zu Ende gegangen. Gewonnen hat: Simone Kowalski. Simone wer? Ist doch auch egal, in 6 Monaten kräht kein Hahn mehr danach. So wie immer, wenn deutsche Durchschnitts-Mädels von der großen Karriere phantasieren. Der ganze Hype um die angebliche Erfolgs-Sendung in ProSieben, die unter dem reißerischen Namen „Germany’s next Topmodel“ zu sehen ist, bringt viel Aufmerksamkeit, aber wenig Topmodel-Potential. Denn in mittlerweile 14 Jahren hat nur eine den Mega-Erfolg, nämlich die Macherin des Ganzen – Heidi Klum. Die kleinen unbekannten Schul-Mädchen, die zu tausenden Jahr für Jahr gecastet werden, verschwinden schnell wieder in der Versenkung, und von Topmodel kann nun wirklich nicht die Rede sein. Seit Claudia Schiffer hat es eigentlich nie wieder ein echtes Topmodel gegeben, welches Deutschland auf internationalen Laufstegen und auf den Covern von Top-Journalen repräsentiert hat. Viel Show bei GNTM, wie „Insider“ zu sagen pflegen, viel Theater, Dramatik und Tränen, aber am Ende bleiben nur geplatzte Träume. Von kleinen Mädchen, die meisten mit flachbrüstigen Mager-Figuren oder Durschnitts-Optik den Traum leben, nie in ihrem Leben richtig arbeiten zu müssen, sondern nur das Glamourleben eines Models führen zu können. Das ist und bleibt für alle ein Traum, denn es reicht offenbar nicht für höhere Weihen, für echte Cover-Shootings renommierter Mode-Magazine.

Aber mal ganz ehrlich: Wenn man sich mal reingezappt hat in die ProSieben Sendung von Heidi Klum, die in allem als „persona grata“ über den Dingen zu schweben scheint und sich als Über-Mutti für alle Nachwuchs-Models ausgibt, dann sieht man zwischen den einzelnen Fotostrecken und Castings junge Mädchen, die eher unauffällig als bildschön daherkommen, genauso mit Akne und dünnen strähnigen Haaren zu tun haben wie Millionen anderer ihresgleichen und dazu noch in der Pubertät stecken und mehr heulen und jammern als man es von Profi-Models gewohnt ist, dann kann man denken, dass es ein verzweifelter Versuch der Klum ist, ihr Fernseh-Format über Jahre gut zu vermarkten, allerdings ohne den Anspruch, der Model-Welt neue Talente zuführen zu können oder zu wollen. Allein der „schnöde Mammon“ sollte für Heidi Ansporn genug sein, dass Geheule und Gejammere Jahr für Jahr zu ertragen, bekommt sie doch für Ihre TV-Präsentation eine Gage von etwa 10 Millionen Euro pro Jahr – zuzüglich Erfolgsbeteiligung. Wichtig ist nur, dass möglichst viele Teenager bei ihr reinschauen und auf ProSieben umschalten. Millionen dieser Allerwelts-Gesichter, mit teilweise pummeliger Langweil-Optik, kleinen Fettpolstern und dümmlichen Kommentaren, die alle den vorgelebten Model-Traum träumen, ohne jemals eine Chance auf Berühmtheit in der weiten Welt zu haben. Eine Mega-Entdeckung, wie die Klum selbst, hat man nach 14 Sendungen in 14 Jahren nicht gesehen. Leider. Oder doch: Besser so. Sonst meinen vielleicht tausende junger Mädels, dass das einzige Ziel im Leben ist, Model zu werden. 650 Teilnehmerinnen hat Klum verschlissen, davon 135.000 bei Bewerbungs-Marathons. Millionen wurden verblasen, um die teils albernen Show-Kulissen zu gestalten und Konzepte zu entwickeln. Teure Locations gebucht, und teures Catering geordert. Alles, um den amerikanischen TV-Showvorbildern nachzueifern. Aber GNTM-Gewinnerinnen sieht man nicht auf den internationalen Catwalks, sie werden nicht von den Spitzen-Designern eingekleidet, sie sind nicht Zugpferd von Model-Kampagnen, die Vorbild-Charakter hätten für Millionen Kundinnen. Nix ist, außer viel Tamtam und lauthalsigen Ankündigungen. Der Klum ist die Kritik egal, wenn sie erst wieder im First-Class-Sitz ihres Großraum-Jets Platz genommen hat, um ihrem Toy-Boy Tom Kaulitz den Zausel-Bart zu kraulen. Auf dem Weg heim nach Amerika, wo die wirklichen Top-Models leben und arbeiten, die aus Brasilien oder USA kommen, und wirklich was zu bieten haben. Aber Deutschland hat genügend leere Seiten in Klatsch-Magazinen und der „yellow press“ wie der BILD-Zeitung, um auch denen eine Plattform zu bieten, die eigentlich keine Models sind, sondern allenfalls Möchtegern-Darstellerinnen, die es aber verstehen, viel Wind um wenig Attraktivität zu machen.

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