In dem Bundesliga-Spiel Union Berlin – Leverkusen soll ein Spieler der Leverkusener am 16. Spieltag rassistisch beleidigt worden sein, indem sein Gegenspieler ihn mit „Sch… Afghane“ betitelte. Der DFB-Kontrollausschuss soll sich eingeschaltet haben, die Spieler gingen aufeinander los und die Empörung war groß. Alle Moralapostel der Nation kommen nun aus ihren Löchern und zeigen mit Fingern auf Florian Hübner von Union-Berlin, weil dieser das Herkunftsland von Nadiem Amiri, dem Leverkusener Spieler, in seiner Wutrede gegenüber Amiri genannt hatte und damit sich rassistisch geäußert hätte. Wie lächerlich sind solche Vorwürfe im Verhältnis zu dessen Wirkung: Amiri und alle seine Spielerkollegen aus den deutschen Profi-Vereinen der 1. Und 2. Bundesliga verdienen Unsummen, reißen sich darum, in den Profi-Ligen zu spielen, genießen das Rampenlicht und wissen genau, dass im Eifer des Gefechts auch einmal unter der Gürtellinie beleidigt wird – was nach dem Spiel dann aber wieder vergessen und als erledigt angesehen wird. Warum solch eine Bezeichnung nun so hoch gehängt wird in einem Land wie Deutschland, dass Millionen Migranten, Flüchtlinge und andere Ausländer aufnimmt und ihnen Schutz, soziale Absicherung und ärztliche Voll-Versorgung garantiert, ist für viele schwer nachvollziehbar. Wenn sich zwei Spieler mit „Scheiß Deutscher“ oder „Scheiß Afghane“ betiteln, ist das zwar nicht nett, aber diese Bezeichnungen untereinander hört man in Deutschlands Straßen tagtäglich tausendfach und fallen offenbar immer dort, wo verschiedene Kulturen, Sprachen und Charaktere im täglichen Leben aufeinandertreffen und nicht einer Meinung sind. Nicht immer sind es freundschaftliche Begegnungen, so dass es zu verbalen Auseinandersetzungen kommt. Das kennt jeder, der sich in den Straßen deutscher Städte und Metropolen aufhält, und sollte nicht überbewertet oder überinterpretiert werden.
Fußball ist, wie man so schön sagt, ein „Männersport“, wo es schonmal „zur Sache geht“ und wo hart gekämpft, gefoult wird und lockere Sprüche geklopft werden. Das kennen alle, die von Kinderbeinen an den Fußballsport kennengelernt und sich dort durchgesetzt haben. Rauf bis in die Profi-Ligen, wo es um sehr viel Geld, wirtschaftliche Belange und Erfolg geht. Wer dort kickt, sollte kein „Weichei“ sein, sollte wissen, dass viel auf dem Spiel steht und das während eines Spiels die Fetzen fliegen können. Mit körperlichem Einsatz und mit verbalen Auseinandersetzungen. Dass sich ein Spieler dann so theatralisch beschwert und in „seiner Ehre gekränkt“ fühlt, mutet lächerlich und übertrieben an.
Schlimm ist, was in Amerika seit Jahrzehnten passiert, wo die Schwarzen und Farbigen diskriminiert, benachteiligt, schlechter bezahlt oder öffentlich stigmatisiert werden. Wo die „Rassentrennung“ immer noch ein gängiges soziales Phänomen ist und wo sich diese Menschen wirklich schlecht und minderwertig fühlen dürften. Ein hochbezahlter Fußball-Profi, den sein Gegenspieler im Zuge von Fouls und Rangeleien während des Spiels „Scheiß Afghane“ nennt, sollte so viel Souveränität mitbringen, um so einen „Vorfall“ nach dem Spiel unter vier Augen zu klären, anstatt die Angelegenheit so ins Licht der Öffentlichkeit zu zerren. Amiri wird sehr wohl wissen, welche Wirkung seine Anschuldigung bei den DFB-Verantwortlichen und den herbeigeeilten Journalisten haben dürfte. In Deutschland ist man mittlerweile auf sogenannte „rassistische Vorfälle“ konditioniert, da wird wirklich aus jeder „Mücke ein Elefant“ gemacht und der Aufschrei der Moralapostel ist groß – als hätten wir nicht genügend andere Probleme, die aus dem Miteinander von Multi-Kulti herrühren.
Dass aber in unseren Schulen mittlerweile die Kreuze in den Schulklassen entfernt werden sollen, weil sich Schüler/innen mit muslimischer, hinduistischer oder anderweitiger religiöser Ausrichtung unwohl fühlen, zeigt, wie man uns nach und nach im eigenen Land einen fremden Willen aufzwingen will. Das ist genauso absurd wie die Tatsache, dass man alteingesessene Bezeichnungen wie „Negerkuss“ oder „Mohrenkopf“ nicht mehr benutzen darf, weil sich andere dadurch diskriminiert oder belästigt fühlen. Die Frage stellt sich, wie weit die ganze „Bevormundung“ im Land noch gehen soll, bevor endlich mal jemand sagt: „Leute kommt mal wieder runter, echauffiert euch doch nicht über jeden Vorfall.“ Rassismus und Diskriminierung das kennt man von anderen wirklich schlimmen Vorfällen. Aber dieses Thema jetzt in diesem Zusammenhang mit dem deutschen Profifußball zu verbinden, ist absurd! Sei er auch noch so dramatisch inszeniert, wie vom Leverkusener Spieler Amiri, der angeblich mit Tränen in den Augen nach dem Spiel auf dem Platz stand und lauthals sein „Leid“ klagte. Aus so einem Zwiegespräch zwischen zwei Spielern, die sich während des Spiels beharkt und „bekämpft“ haben, so einen Vorfall mit bundesweiter Wirkung zu konstruieren, und den DFB auf den Plan zu rufen – gerade den DFB mit all seinen Probleme und skandalösen Vorfällen – scheint an den Haaren herbeigezogen zu sein. Völlig überzogen und unangemessen. „Geht raus und spielt’s Fußball“ wie Sepp Herberger seinerzeit gesagt hatte.