Den Ritterschlag für sein Geschäftsmodell verdankt Christian Daudert (52) dem Digitalkönig: Mark Zuckerberg (33). Im April verkündete der Facebook-Gründer, wo er die Zukunft seines sozialen Netzwerks sieht: Mit Augmented Reality und Virtual Reality sollen seine Nutzer bald ein ganz neues Universum erkunden.
Genau da kommt Daudert ins Spiel, ein kräftiger Mann in den besten Jahren, den man sich gut auf der Fußballtribüne vorstellen kann, ganz handfest, nicht virtuell. Aber er hat etwas, das Zuckerberg sehr gut brauchen kann: jede Menge Stars samt ihren exakten Körpermaßen in 3-D.
Alles fing damit an, dass Daudert ein Dutzend Profifußballer in Finanzfragen beriet. Später ließ er 3-D-Figürchen von Kickern anfertigen, fürs Fanartikelgeschäft. Dafür entwickelten er und sein Team eine mobile Fotobox, mit der jeder Mensch in 90 Sekunden eingescannt werden kann.
Als dann zog er von Klub zu Klub und besorgte sich Daten samt Lizenzen. Als Erstes durfte er die Stars von Bayern München einscannen. Weil viele seiner Kunden bei ihm investiert sind, gingen die Türen schnell auf. Als er mit seinem Investor Hasan Salihamidiié (40), heute Sportdirektor der Bayern, bei Real Madrid vorsprach, fachsimpelten die anderen im Raum erst mal eine Stunde lang über dessen legendäre Duelle mit Roberto Carlos (44), ehe man zum Geschäft kam. Nun hat Daudert auch Superstar Cristiano Ronaldo (32) digital im Angebot. Und dazu noch gut 7000 weitere Stars — bis hin zu Rockbands wie Rammstein oder Kiss. Und, natürlich, Heino.
An der Börse ist die Marktkapitalisierung von Staramba binnen eines Jahres um rund 600 Prozent gestiegen, auf mehr als 100 Millionen Euro. Das ist nur der Anfang, hofft Daudert: „Gaming, Werbung, Sport, soziale Netzwerke: Alle setzen auf Virtual Reality.“ Staramba könnte ganze Branchen erschüttern.
Und wer soll die Expansion bezahlen? Vielleicht Facebook. Oder Microsoft. Oder Asiens Netzgiganten Tencent oder Alibaba. Mit der auf Sport spezialisierten Münchener Investmentboutique WhiteRock sondiert Daudert derzeit Einstiegsangebote. In einem halben Jahr soll ein Deal stehen.