Au weia, au weia, da bahnt sich etwas an. Ein handfester Skandal nämlich, der jetzt die CDU erneut in die Schlagzeilen bringt und den CDU-Abgeordneten Philipp Amthor in ein ganz schlechtes Licht rückt. Als „Jungstar“ der CDU gelobt hat sich dieses schlaue Bürschchen, der aussieht wie ein kleiner Schuljunge mit schlauer Brille und vorwitziger Frisur, offenbar vor einiger Zeit vor den Lobbyisten-Karren spannen lassen und sich für eine New Yorker Firma engagiert, die ihm das Bemühen mit gutem Geld und einem Vorstandsposten versüßt haben soll. Darf es eigentlich so weit gehen, dass jemand seinen politischen Einfluss als Parteimitglied nutzt und sich bestechen lässt, um einem Wirtschaftsunternehmen den Weg in den internationalen Handel zu ermöglichen?
Philipp Amthor ist mit 27 Jahren die Nachwuchshoffnung der CDU und hat sich mit flotten Sprüchen und einer aufmüpfigen Haltung einigen Respekt bei den Parteikollegen erarbeitet, doch nun fallen lange dunkle Schatten auf sein Saubermann-Image, die alles andere als honorig sind. Obwohl, und da muss man gerecht sein, gibt es bereits andere schlechte Vorbilder vor ihm in der Partei, also vor seiner Zeit in der Politik, die in der sogenannten Spendenaffäre von sich reden gemacht haben. Der gute alte Helmut Kohl höchstselbst war derjenige, der in der Schwarzgeld-Affäre mit schwarzen Spendenkassen den Pfad der Tugend und Rechtschaffenheit verlassen hatte, um anonyme Spender zu decken, denen er sein Ehrenwort gegeben hatte nichts über deren Spenden an die Öffentlichkeit kommen zu lassen. Auch Wolfgang Schäuble war darin involviert, so dass dieser im Jahr 2000 seinen Parteivorsitz abgeben musste, nachdem er ins Fadenkreuz der Parteispendenkassen-Ermittler geraten war. Beinahe legendär waren seinerzeit Schäubles herzerwärmenden Worte, die er als Erklärung den Journalisten zur Publizierung hinwarf: „„In einer nicht für möglich gehaltenen Weise ist in der Vergangenheit gegen die Vorschriften des Parteiengesetzes und gegen die Prinzipien von Transparenz und innerparteilicher Demokratie verstoßen worden. Dass er selbst nichts von den Verfehlungen gewusst haben will, glaubt ihm bis heute wohl niemand. Sie alle wussten in der CDU (und garantiert auch in anderen Parteien) von den schwarzen Kassen, die zum Fortbestehen der Christlich Demokratischen Union dieser eine Menge finanzielle Unterstützung zukommen ließen, ohne dass diese Geldflüsse offiziell gemeldet oder registriert wurden. Dubiose Machenschaften, denen sich Philipp Amthor offenbar nahtlos angeschlossen hat, indem er einfach mal seinen engen politischen Kontakt zu Entscheidern wie Peter Altmaier nutzte, um diesem das amerikanische Start-up Unternehmen wärmstens ans Herz zu legen und um Protektion zu bitten.
Verwerflich ist nicht, dass sich Amthor für ein Start-up einsetzt, sondern dass er selbst Aktienoptionen vom US-Unternehmen Augustus Intelligence besitzt, die er dann beizeiten zu Geld umwandeln kann, und zwar dann, wenn sein Einfluss und seine Intervention finanzielle Früchte trägt und die Firma den internationalen Durchbruch geschafft hat. Das ist ein bisschen so wie Insider-handel an der Börse, der allerdings unter Strafe steht. Beim Insiderhandel nutzt ein Aktionär oder Investor seine unveröffentlichten Kenntnisse über eine Firma oder deren Ambitionen, um dann mit diesem Wissen Aktien vom Unternehmen zu kaufen in der Hoffnung, dass danach der Kurs in die Höhe schnellt, wenn andere Investoren auf den Zug mit aufspringen und ebenfalls Aktien erwerben. Dieser Wettbewerbsvorteil wird gerichtlich geahndet, wenn man daraus unberechtigter Weise einen finanziellen Vorteil zieht, weil man Insiderinformationen besitzt, die andere nicht haben. Philipp Amthor dürfte erst einmal in Erklärungsnot stecken und man darf gespannt sein, wie er sich da herausreden wird. Denn reden kann er ja, wie man weiß.