Alle Welt hämmert auf den Themen Umweltschutz, Erderwärmung und CO2-Reduzierung herum. Greifbare Lösungen gibt es auch schon viele, aber wie sieht es eigentlich mit dem Verwerten von veralteten oder kaputten Energiesystemen wie den Batterien von Elektroautos aus? Da kommt eine riesige neue Herausforderung auf die Menschheit zu, die sich überlegen muss, wie man quasi in Serienreife die Lithium-Ionen-Batterien von tausenden in die Jahre gekommenen E-Mobilen recycelt. Einfach wegschmeißen oder irgendwo still und leise ablegen, geht nicht. Verladen und als Elektroschrott ins Ausland bringen ist völlig out. Also muss ein flächendeckendes System her, um wertvolle Bodenschätze wie Nickel, Kobald, Kupfer, Lithium oder Mangan aus den Batterien zu extrahieren und den Metallschrott anderweitig zu verwerten. Das ist ein Mammutprojekt, wenn die ersten Tesla, aber auch gängige Hybridmodelle zu schrottreifen Vehikeln verkümmern.
In den Energiespeichern der irgendwann ausgemusterten Fahrzeuge verbergen sich zentnerweise echte Bodenschätze, die teuer und wertvoll sind. Diese bei Verschrottung wiederzuverwerten scheint derzeit noch ein großes Problem, weil es aufwendige Verfahren zur Extrahierung sind. Jede neue Technik bringt anfangs ihre Probleme und bei der Batterieentsorgung sind die Lösungen nicht ausgereift. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Politik sich mehr und mehr bemüht, PKW und LKW mit Diesel- oder Verbrennungsmotor aus den Großstädten zu eliminieren. Doch noch fehlt in Deutschland die Vorstellung davon, wie ein umfassendes Verwertungssystem aussehen könnte. Zwar arbeitet die Bundesregierung an einer neuen Rohstoffstrategie, denn die alte stammt aus dem Jahr 2010 und ist veraltet. Die Bedingungen und die Stückzahlen haben sich deutlich gewandelt. Ein Teil dieses Konzeptes muss es sein, auch für entsprechenden Nachschub dieser Rohmaterialien zu sorgen. Wenn diese verbaut sind, muss am Lebensende der Fahrzeuge für die fachgerechte Entsorgung gesorgt werden. Dafür braucht es eine flächendeckende industrielle Infrastruktur. Ähnlich den Ladestationen für E-Autos, die im ganzen Land noch zu selten vorkommen. Es gibt zwar einige Unternehmen im Land, die in der Lage sind, Lithium-Ionen-Batterien zu verwerten, aber bei 6-stelligen Neuzulassungen im Jahr muss diese Anzahl deutlich erhöht werden.
Das Zerlegen der Batterien ist nicht ohne und stellt eine Wissenschaft für sich dar. Meistens geschieht das unter Einsatz von Hitze, also thermisch. Die Akkus werden erhitzt und deren Material verwandelt sich in graues Pulver. Dazu gibt es ein weiteres mechanisches Verfahren, bei dem die Stoffe getrennt werden. Vorrangig wird es sein einen gesetzlichen Rahmen zu entwickeln, der die Zerlegung regelt. Vorreiter bei der E-Mobilität und bei der entsprechenden Gesetzgebung ist auch wieder China, die uns da um einiges voraus sind. Doch was passiert, wenn sich Recycling gar nicht mehr lohnt, weil die Rohstoffe deutlich billiger werden als sie heute sind? Zum Beispiel ist der preis für Kobold in der letzten Zeit deutlich gefallen – um die Hälfte des ursprünglichen preise von 2018.
Noch ist das Geschäft mit den Rohstoffen für Batterien der E-Autos sehr attraktiv, so dass Autofirmen selbst ins Altmetallgeschäft mit einstiegen, um die recycelten Rohstoffe selbst wiederzuverwenden oder zu verkaufen. Würde die entsprechende Infrastruktur zügig ausgebaut, wären die E-Automobil-Hersteller nach Meinung der Fachleute in der Lage, im Jahr 2030 rund 10 Prozent und im Jahr 2050 sogar 40 % der Nachfrage durch Batterierecycling zu gewinnen. Zusätzlich gibt es noch die E-Bikes und Elektroscooter, die ebenfalls über Lithium-Ionen-Batterien angetrieben werden. Auch die müssen beizeiten fachgerecht entsorgt werden, so dass das gesamte Problem viel größere Ausmaße hat, als die Autoindustrie derzeit annimmt. Die vielbesagte E-Revolution hat so viele Facetten, da muss eine Greta Thunberg beispielsweise noch verdammt viel nachdenken, bevor sie den Klimawandel und die CO2-Reduktion effizient umsetzen kann. Wie man weiß, sind Batterien, speziell die von Autos, Gefahrgüter und da kann nur fachmännisch und systematische, mitklaren Vorgaben entsorgt werden. Dieser Prozess nimmt noch Jahre in Anspruch, so viel steht fest.